Juni 2026 | 20:00 Uhr

Rhein-Mosel-Halle – Rheinsaal

 

STREICHTRIO DRESDEN
MITGLIEDER DER STAATSKAPELLE DRESDEN 

Jörg Faßmann · Violine

Sebastian Herberg · Viola

Tom Höhnerbach · Violoncello

Streichtrio Dresden

© Matthias Creutziger

 

Das Streichtrio Dresden, das drei Musiker aus führenden Positionen der legendären Sächsischen Staatskapelle Dresden vereint, tritt seit seiner Gründung im Sommer 2024 - nach einem Wechsel auf der Celloposition - die direkte Nachfolge des Dresdner Streichtrios an, welches sich seit fast 30 Jahren einen festen Platz in der Musikwelt erspielte. 

Über dieses Trio jubelte die Presse „... ein Ensembleklang, der in der Trio- Landschaft wahrlich seinesgleichen suchen dürfte…“ (www.klassik.com).

Dessen Tradition und besonderen Musizierstil zu wahren und weiterzuentwi­ckeln, ist Anliegen und Verpflichtung des heutigen Streichtrio Dresden.

Die 'Sächsische Staatskapelle Dresden' (offizieller Name seit 1992) zählt heu­te zu den führenden und traditionsreichsten Orchestern der Welt. Im Auftrag von Moritz von Sachsen als 'Sächsische Hofkapelle' gegründet, gehört sie seit mehr als viereinhalb Jahrhunderten stets zu den angesehensten und Maßstä­be setzenden Klangkörpern der verschiedenen Musikepochen.

Die Gründungsmitglieder des Dresdner Streichtrios Jörg Faßmann (Konzert­meister) und Sebastian Herberg (Solobratschist), beide Professoren an den Musikhochschulen in Dresden und Wien, sehen sich auch dem Nachwuchs besonders verpflichtet. Der 2024 hinzugekommene Solocellist Tom Höhner­bach ist Dozent am Bundesjugendorchester und u. a. Mitglied des Bayreuther Festspielorchesters.

Im Programm des Kammerkonzerts umrahmen Streichtrios von Schubert und Beethoven eine Komposition des aus Mähren stammenden Gideon Klein. Dieser hatte gerade sein Klavierstudium in Prag glänzend abgeschlossen und ein Kompositionsstudium bei Alois Hába begonnen, als mit der Annexi­on Böhmens und Mährens durch Deutschland 1939 auch die tschechischen Universitäten geschlossen wurden. Der kaum 20-Jährige war gezwungen, sein Studium aufzugeben und heimlich zu komponieren. 1941 in Theresien­stadt interniert, komponierte er bis wenige Tage vor seinem Abtransport nach Auschwitz.

Das Streichtrio beendete Klein am 7. Oktober 1944, neun Tage vor seinem Abtransport nach Auschwitz. Die Partitur, die er vor seiner Fahrt in den Tod einer Freundin anvertraut hatte, gelangte nach dem Krieg in die Hände seiner Familie und wurde schließlich im Jahre 1993 ediert.

Das Stück ist weit von jeder Larmoyanz entfernt. Kraftvoll und selbstbewusst greift es auf mährische Volkslieder zurück, die es in einfacher und geradliniger Weise verarbeitet. Klein scheint es in dem Bewusstsein komponiert zu haben, dass die etnischen Wurzeln seiner Musik dem Holocaust und der arischen Hybris zum Trotz Bestand haben würden.

Sein Theresienstädter Ouevre konnte durch einen glücklichen Fund 1990 um seine bis dahin verschollenen, früheren Werke ergänzt werden.

 

 

Programm

 

Franz Schubert (1797–1828)

Streichtrio B-Dur, D 581

  1. Allegro moderato

  2. Andante

  3. Menuetto. Allegretto – Trio

  4. Rondo. Allegretto

 

Gideon Klein (1919–1945)

Trio 1944, Theresienstadt

  1. Allegro

  2. Lento

  3. Molto vivace

 

Pause

 

Ludwig van Beethoven (1770–1827)

Streichtrio op. 3 Es-Dur

  1. Allegro con brio

  2. Andante

  3. Menuetto. Allegretto – Trio

  4. Adagio

  5. Menuetto. Moderato – Minore

  6. Finale. Allegro